Albanien - Orikum

Das war wieder einer der Orte, die im echten Leben noch besser aussehen als auf den Fotos. Das Hotel war an sich nicht der Oberkracher, aber es war sauber und die Gastfreundschaft hier hat wieder einmal alles wettgemacht. Aber auf Anfang...

 

Die Fahrt nach Orikum von Durres ging über die SH4, die SH8 und die A2. Ja wir hatten sogar ein richtiges Stück Autobahn. Auf den SHs darf 90 gefahren werden, auf der Autobahn 110. Wenn man jetzt eine Autobahn wie bei uns erwartet, liegt man von den Straßenverhältnissen her gar nicht so weit weg, allerdings gibt es anderweitig große Unterschiede, die manchmal einfach kurios waren. Um ein paar Beispiele zu nennen: Fahrradfahrer kommen dir auf der Fahrspur entgegen, man kann alle paar Meter anhalten und frisches Obst oder gegrillte Maiskolben kaufen, Tankstellen gibt es alle paar Meter, Katzen werden auf dem Mittelstreifen unter der Brücke verkauft, ein Heuhändler steht mit seinem Pferdekarren mitten auf der Straße, usw... Da ist es wirklich gut, dass man meistens nicht schneller als 90km/h fahren darf.

 

Der Weg an sich war meist grün und hügelig mit einigen Dörfern und vielen Fabrikhallen versehen. Nicht soooo spannend dieses mal also. Und Google Maps hätte uns am liebsten mal wieder eine schöne Kiespiste fahren lassen bei Vlora, dieses Mal haben wir aber unserem Instinkt (und den Kartenlesefähigkeiten der Mama) vertraut und sind anders gefahen. Und siehe da, es war goldrichtig und das ohne Huckelpiste.

 

Angekommen in Orikum haben uns direkt frische 24 Grad überrascht und ein ordentlicher Wind. Über die niedrigeren Temperaturen waren wir mehr als froh, denn Knirpsi hatte in der Nacht zuvor noch 38,5 Grad Temperatur gehabt und hat ordentlich Hitzepickel gesammelt. Außerdem kam noch ein kleiner Schnupfen dazu. Wir geben uns wirklich Mühe sie nicht direkt den Klimaanlagen in den Zimmern auszusetzen, also nie schwitzig ins kalte Zimmer oder zu kalt einstellen, aber ganz vermeiden kann man es bei 37 Grad Temperatur einfach nicht. Am meisten Sorgen macht uns, dass sie noch eine richtige Erkältung bekommt und wir dann mit ihr über den Pass nach Dhermi mit 1000m Höhenunterschied müssen. Aber das ist glücklicherweise nicht passiert und sie hat sie bei den "normalen" Temperaturen wieder super erholt.

 

Ins Meer konnten wir leider nicht, da wegen dem Wind auch dementsprechende Wellen da waren, aber wir haben die Zeit genutzt viel zu schlafen und in unserem hauseigenen Restaurant direkt am Meer das Seafood zu genießen. Frischer geht es wohl nicht, da hat sogar die Mama, die ja sonst als Veggie unterwegs ist, wieder gut zugeschlagen.

 

Bei unserer Abreise war es fast wieder windstill und somit auch das Meer wieder ruhig, was man gleich an den Besuchern am Strand gemerkt hat. Es war voller, aber immer noch weit entfernt von voll. Orikum ist das letzte Dorf vor dem Llogara Pass und nicht so voll mit Touristen wie die Orte davor. Aber man findet hier alles was man braucht: Restaurants, fast sauberer Strand (auf Scherben muss man hier ein bisschen aufpassen), ein Supermarkt in dem man auf deutsch an der Kasse beim Zahlen plötzlich gefragt wird: "Hast du 50 in klein?", ein Geldautomat und eine Tankstelle. Und natürlich wieder einmal traumhafte Sonnenuntergänge... was will man eigentlich mehr???